AG Cynolebias

 
 
 
 

Infoblatt 2/96

Herausgegeben von Lettner Andreas


Hallo Freunde Südamerikanischer Bodenlaicher

Wieder ist es einmal so weit, etwas Information los zu werden und ich freue mich besonders darauf, daß sich dieses Info fast von alleine erstellt hat. Da mich einige Teilnehmer mit sehr vielen Informationen, Artikeln und Kurzbriefen versorgt haben. Ich hoffe, daß dies weiterhin so bleibt, denn nur so kann die Zusammenarbeit unter uns richtig funktionieren. Nicht nur konsumieren sondern auch selbst mitarbeiten, denn nur so kann man einiges bewirken und Erfolg haben. Auch der Austausch der allerneuesten Informationen ist so gesichert. Ich bin nur eine Sammelstelle, die alles empfangt zusammenfaßt und an alle wieder versendet. Darum bin ich zum Teil von euch allen abhängig. Besonders freut mich ein Brief immer, wenn ein kleiner Artikel oder einige Zeilen für die AG dabei sind. Braucht kein Roman zu sein und mir ist schon sehr viel geholfen.



Aktuelles


Leistungsschau KFN

Wie viele wissen, war vom 30.8. bis zum 1.9. bei unseren Holländischen Kollegen die Leistungsschau der KFN. Von mir sind dies gut 900 Kilometer bis nach Utrecht - Bunnik in den Niederlanden. Trotzdem war mir dieser Weg nicht zu weit und bin alleine diese Strecke zu unseren Freunden gefahren. Natürlich hatte ich einige Fische im Gepäck. Insgesamt waren es 3 Styroporboxen, alle vom Killistammtisch Inn Salzach und darunter auch einige Südamerikanische Bodenlaicher. Da alle Fische einzeln verpackt wurden, war auch der Platzbedarf enorm. Alle Fische sind gut angekommen und einige darunter waren auch preisverdächtig. Bedanken muß ich mich noch besonders beim Pierre Ooms, der mich die drei Tage gut betreut und auch einiges gezeigt hat. Leider war die Zeit viel zu knapp, um alles Interessante zu sehen.

Natürlich bin auch ich als Bewerter eingespannt worden, wobei ich mir die Gruppe der Südamerikanischen Bodenlaicher aussuchte, da ich in dieser nichts ausstellen konnte. Das Bewertungssystem der Holländer gefallt mir sehr gut, denn es gibt nur Punkte von 1 - 9 und somit wird schnell festgelegt, wer eine Chance auf einen Preis hat. Der Bewerter kann nur die Punkte vergeben und keinen Preis. Dies macht eine andere Kommission, die aus den holländischen Reihen kommt. Das ist auch sehr gut, finde ich. Das einzige, was etwas stört, ist, daß die Fische meist erst ein paar Stunden im Becken sind und danach sofort bewertet werden. Das kann für einige Fische ein Vorteil oder auch ein großer Nachteil sein, denn wie ich gesehen habe, sind fast alle erst am nächsten Tag so richtig gut im Becken gestanden. Doch dieses Problem haben wir ja auch in der DKG. Ansonsten hat es mir sehr gut gefallen und ich werde ganz sicher wieder einmal nach Holland fahren.

Der Buchberger Hans, ein Mitglied unserer AG, hat den 1. Preis gemacht und das bei den Zuchtgruppen mit Cynolebias notatus.

An dieser Stelle gratuliere ich ihm im Namen aller anderen AG- Teilnehmer.



Die Austellungsliste der Gruppe 4

Gattung/Art/Fundort Aussteller Organisation Punkte Platz
         
Pterolebias zonatus Muer DKG 9 2. Pl
Pteroebias hoignei "La Guanarita road" Muer DKG 8  
Campellolebias dorsimaculatus Heger DKG 7  
Leptolebias minimus Boylan BAKA 7  
Cynolebias nigripinnis "MSL 91/3 Ceibas" Gallagher BAKA 7  
Pterolebias hoignei "Papellon" D.Weber BAKA 8  
Pterolebias peruensis A. Schonewille KFN 6  
Cynolebias chacoensis "PAR 94/36" Hoetmer KFN 8  
Campellolebias brucei Hoetmer KFN 9 3. Pl
Terranatos dolichopterus "Isla Raton" Hoetmer KFN 8  
Cynolebias myersi Behrmann AKA 7  
Austrofundulus limneaus "Sanara" Behrmann AKA 7  
Leptolebias minimus "Seropedica" v. Vliet KFN 7  
Pterolebias xiphophorus Sanjuan SEC 8  
Rachovia maculipinnis "schwarz" Miwa JAKA 6  
Cynolebias nigripinnis "SK 93/16" v. Eck KFN 6  
Cynolebias alexandri "Gualeguaychu" Marelis KFN 6  
Cynolebias nigripinnis "SEC KFN 93/16" Robinson CKA 5  
Cynolebias whitei Robinson CKA 0
Cynolebias nigripinnis "Carmelo" Robinson CKA 5  
Cynolebias flavicaudatus "Manga" Robinson CKA 0  
Cynolebias whitei "albino" Robinson CKA 6  
Cynolebias whitei Robinson CKA 0  
Cynolebias constanciae Waskalik CKA 8  
Cynolebias notatus Walch DKG 8  
Renova oscari "RDB 92/122 Isla Raton" Lüke DKG 8  
Pterolebias xiphophorus "RDB 92/22 Isla Raton" Lüke DKG 8
Cynolebias magnificus Klimpel DKG 8  
Cynolebias nigripinnis Klimpel DKG 8  
Pterolebias phasianus Lüke DKG 8  
Terranatos dolichopterus Steinkühler DKG 9 1. Pl
        Beste Ausländische Einsendung
Cynolebias magnificus Steinkühler DKG 7  
Cynolebias antenori v. Es KFN zu spät  
Cynolebias nigripinnis "Sagastome" v. Es KFN zu spät  

Bewerter: Maschitz, Lettner und Ooms



Gruppe 14 Zuchtgruppen Bodenlaicher

Pterolebias longipinnis "Pirane" Muer DKG 7  
Pterolebias xiphophorus Wilbraham BKA 7  
Cynolebias boitonei "Muervienna" Buchberger DKG 8  
Cynolebias notatus Buchberger DKG 9 1. Pl
Cynolebias spec. "CXCL008 Ruta 26 km 372" Buchberger DKG 8  
Cynolebias whitei v. d. Haar KFN 8  
Cynolebias notatus Walch DKG 7  
Cynolebias zonatus Suijker KFN 8  
Cynolebias bellottii "San Vincente" Ooms KFN 6  

Bewerter: Zerbst und Lüke

In der Gruppe 14 habe ich nur die Südamerikanischen Bodenlaicher herausgesucht, um zu zeigen, was an Tiermaterial alles ausgestellt war und welche davon Preise gemacht haben.



Letztens bekam ich einen Brief von Freund Ott aus Meeder und darin war dieser kleine Beitrag für dieses Info.


Lehm oder nicht Lehm, das ist keine Frage?

Kaum verfügte ich über meinen Internet - Anschluß, hing ich an der Kiste, um in die große weite Welt zu lauschen. Unser AG- Mitglied Calvin Him antwortete auch postwendend und warf eine Frage auf, die uns in der nächsten Zeit vielleicht noch etwas beschäftigen wird. Verwendet jemand Lehm für das Trockenlegen unserer Killifischeier?

Hierzu hab ich mich bei einigen Freunden im AG Cynolebias umgehört. Es ist soweit nichts bekannt Mir scheint Lehm auch als sehr unpraktisch. Allenfalls der ph- Wert wäre hier hinsichtlich seiner Auswirkung auf die Ontogenese interessant.

Vermutlich ist das Gerücht aufgekommen, weil ein Brasilienreisender in einem Bericht dies erwähnte und u. a. Christian Roßkopf ( Leiter des Killistammtisches Inn/Salzach, D- 84359 Simbach), berichtete, daß er bei der Aufsammlung von Cynolebias auf Lehmboden aufmerksam geworden sei. Christian erzählte mir im November 1995 dies. Dieser Umstand ist im Prinzip nichts Neues. Aber schon frühzeitig griffen die Aquarianer nach Hydraffinkohle (Aktivkohle), Seesand und schließlich Torf (vgl. Dr. E. Meder in DATZ 1952). Ich habe zunächst Fasertorf verwendet. Inzwischen nehme ich nur noch ganz simplen Gartentorf. Bevor ich den Ballen jedoch verwende, teste ich den ph- Wert in der üblichen Weise mit destillierten Wasser.


So stellt sich die Frage, ob anderswo mit Lehm experimentiert wurde?



Aufmeinen letzten Fragekatalog kam nur eine spärliche Antwort zurück und die war von Freund Steve Carpenter, der mir schrieb, daß dies auch schon mit Nothobranchius Arten probiert worden ist und es einen Bericht im BKA - Journal gibt.

Deshalb hab ich diesmal nur eine, die Freund Ott mir schickte. Doch vielleicht hat wer anders Fragen zu einem Thema, dann soll er mir schreiben und ich stelle dazu einige Fragen an alle zusammen.



Hobbyerfahrungen mit Südamerikanischen annuellen Killifischen

English version of this article

Von Steve Carpenter

Mein Hauptinteresse gilt jetzt den Killifischen von Süd- Amerika. Ich habe nicht alle Arten in meinen Artikel mit eingeschlossen, nur die ich halte, weil ich darüber genügend und zuverlässige Informationen habe. Oder von anderen Freunden bekommen habe.

Der erste Teil des Artikels befaßt sich mit einen schnellen Bezug auf verschiedene Methoden und Zustände. Der zweite T eil besteht aus einigen Notizen, die von Art zu Art verschieden sind. Es mag eine Hilfe und Anleitung sein für jene von Ihnen, die diese Arten schon halten und es schon einmal versucht haben, jedoch gescheitert sind und das Interesse verlorenen haben.

Meine eigenes persönliches Ziel ist es Arten mit Erfolg über einer gewisse Anzahl von Generationen zu züchten und bei den Tausenden Nachkommen ein perfektes 50 / 50 Geschlechterverhältniss aufrechtzuerhalten.

Allgemeine Konditionen , die auf alle Arten anwendbar sind schauen wie folgt aus.

Wasser - 100 % - Regenwasser mit einen PH 6,8 und 3° DH

Temperatur - In meinem Fischhaus wechselt die Temperatur zwischen 23°C und 26°C je nach der Jahreszeit und Witterung.

Fischfutter - Artemia, Daphnien, Tubifex, Mückenlarven, gefrorene Mückenlarven und da besonders die roten.

Vermehrungsweise - Plastikbehälter als Ablaichmedium

Lagertemperatur - 24°C und 26°C

Das Messen der Nässe des Torfes ist Gegenstand vieler Diskussionen schon über die Jahre hin gewesen. Ich benutze das folgende System basierend auf einen Klumpen von Torf, der die Größe eines Tennisballes hat. Den Torf und die darin enthaltenen Eier durch ein großes feines Netz drücken bis das Wasser ausläuft und der Torf leicht trocken ist.

48 Stunden trocknen = trocken

24 Stunden trocknen = Medium

8 Stunden trocknen = naß

Ich gebe den Torf dann in Plastikbeutel und schüttle den Ansatz kräftig, damit sich der Sauerstoff in dem Ansatz schön verteilt. Dieses Verfahren soll die Überlebensanzahl der Eier während der Lagerung verbessern. Besonders bei Ansätzen mit langen Lagerzeiten wie Pterolebias. Daß ich bei jedem Nachfeuchten und jeder Kontrolle wiederhole. Ich benutze Wasser mit einer Temperatur von 21°C zum Aufgießen, daß nicht mehr als 50 mm hoch aufgegossen wird in einem reinen Behälter. Falls Junge schlüpfen, gebe ich mehr Wasser hinzu und schöpfe die jungen Fische in einen anderen reinen Behälter ab.

Für diese Operation benutze ich kleine durchsichtige Plastikbehälter.

All meine Aquarien haben einen luftbetriebenen Innenfilter.

Der Grund fürs Nicht schlüpfen von Jungen liegt meistens am kalten Wasser beim Aufgießen von Eiern (viele Leute benutzen Wasser mit einer Temperatur von 15 - 18°C), falls die Eier nicht ganz bereit sind, um auszuschlüpfen kann, diese niedrige Temperatur sie töten. Ich verlor 3 Ansätze von Pt. xiphophorus Eiern , bevor ich bemerkte, was geschah. Falls die Eier bereit sind zum Schlüpfen , werden sie, auch ohne Rücksicht von der Wassertemperatur schlüpfen. Warum gehen viele das Risiko ein, die Eier abzutöten oder sie zum Schlupf zu zwingen, obwohl die Entwicklung noch nicht ganz abgeschlossen ist.


Empfehlungstabelle

Arten

Torf-Tiefe zum Ablaichen

Feuchte des Ansatzes

Lagerzeit

erstes Futter

C. flammeus 70 mm Medium 8-10 Wochen Infusorien
C. magnificus 50 mm Medium 7 Monate Infusorien
C. myersi 70 mm Medium 8-10 Wochen Artemia
L. citrinipinnis 25 mm Medium 8-10 Wochen Microwürmer
N. paraguayensis 80 mm trocken 10 Wochen Artemia
R. brevis 70 mm trocken 8 Wochen Microwürmer
R. limnaeus 80 mm trocken 8-10 Wochen Artemia
R. pyropunctata 50 mm trocken 8-10 Wochen Infusorien
Pt. peruensis 100 mm trocken 6 Monate Artemia
Pt. phasianus 80 mm trocken 14 Wochen Microwürmer
Pt. xiphophorus 70 mm trocken 8 Monate Artemia
Ren. oscari 80 mm trocken 7 Monate Artemia
T. dolichopterus 20 mm trocken 14 Wochen Infusorien



Notizen zu den Arten

A. - Cynolebias flammeus

Den ich halte, ist von BR 93/10. Dieser Fisch kommt von Brasilien und scheint die hohen Temperaturen in meinem Fischhaus zu vertragen. Der Fisch ist ein wenig scheu und bräuchte eine Decke, um sich zu verstecken. Falls sie gut stehen um gesehen zu werden, was manchmal vorkommt, zeigen die Männchen erst ihre herrlichen Farben.

In 1 Woche bekomme ich von 1 Männchen und 2 Weibchen gewöhnlich 100 - 150 Eier. Was das Geschlechterverhältniss betrifft, sind 8 Männchen auf ein 1 Weibchen zu rechnen. Dieser Fisch ist nicht angriffslustig. Doch trennen Sie die großen Männchen von den zu kleineren Weibchen, damit diese nachwachsen können.


B. - Cynolebias myersi

Eine andere Cynolebiasart von Brasilien mit netten Farben. Sie sind ganz kühn und brauchen keine Deckung, um sich zu verstecken. Ein Trio produziert 60 Eier in 1 Woche und die Geschlechter sind gleichmäßig verteilt. Von 3 Männchen und 5 Weibchen habe ich bis zu 400 Eier in 1 Woche gehabt. Ich würde diesen Fisch einstufen als einen guten Anfängerfisch, der leicht zu halten ist. Ich habe einen Aquariumstamm und kürzlich eine 1 Generation von Wildfangtieren bekommen. Die Fische des Aquariumstammes waren größer und bulliger mit kurzen Flossen mit mehr grünen Streifen. Die F1 Fische waren kleiner mit langem Flossen und die Männchen waren Blutrot in der Farbe.


C. - Leptolebias fluminensis (citrinipinnis) = Synonym opalescens

Die meisten Leute würden diesen Fisch als nicht sehr farbig einstufen. Aber er gefällt mir. Falls sie ein Paar alleine halten, sind sie sehr schüchtern und nervös. Falls sie diesen Fisch aber in einer großen Gruppe halten in einem großen Aquarium, werden sie viel kühner und werden immer zu sehen sein.. Diese Fische sind sehr produktiv in der Gruppe von 3 Männchen und 5 Weibchen. 30 - 40 Eier in 1 Woche sind zu erwarten. Das Geschlechterverhältnis ist 2 Männchen zu 1 Weibchen und somit sehr gut.


D. - Neofundulus paraguayensis


Es erscheint so, daß nicht viele Leute Erfolg haben mit dieser Art, was ich so am Telefon erfahren habe. Auch in den Beschreibungen und Zuchtberichten schreiben sie, daß der Fisch Probleme macht. Ich bin nicht sicher, warum niemand weiß warum. N. paraguayensis ist ein Fisch von der Brasilien/Paraguaygrenze. Die 10 Wochen der Lagerungszeit erscheint kritisch zu sein für diese Art. Falls ich versuche , sie irgendwie früher zum Schlupf zu bringen, bekomme ich Bauchrutscher. Wenn ich es später versuche, sind wieder fast alle Bauchrutscher. Ein anderes Problem hatte ich mit diesem Fisch, als sie wuchsen. Ab einer Länge von 20- 25mm wurde eine große Anzahl der Fische zu Bauchrutschern. Sie schienen Entwicklungsprobleme mit ihrer Schwimmblase zu haben. Ich hatte dieses Problem von der ersten bis zur dritten Generationen. Mit der Abstammung von meinem ersten Paar. Ich bin jetzt bei der sechsten Generation und das Problem ist fast verschwunden. Wahrscheinlich ist es eine ererbte Krankheit gewesen?

Als die Jungfische langsam Farbe zeigten und zwar eine rote Färbung in der Analen Flosse, verzweifelte ich. Denn ich glaubte, daß es alle Männchen sind. Als der Fisch ausgewachsen, war verloren die Weibchen diesen charakteristischen Punkt und ich hatte ein Geschlechterverhältniss von 50/50 . Sie können diese Art in Paaren oder Gruppen ansetzen. Ein Pärchen produziert in der Woche 40 Eier.


E. - Rachovia brevis

Die Art, die ich habe, ist ein bißchen blau mit etwas Orange in den analen Flossen und langen schwarzen Verlängerungen an den caudalen Flossen.

Probleme mit Aufrechterhaltung und Zucht von Rachovia - Arten sind vielfach Vergangenheit. Ich habe keine von ihnen mit meiner Methode erfahren. R. brevis hat das zuverlässigste Geschlechterverhältniss für mich mit 50/50. Eine Gruppe von 2 Männchen und 6 Weibchen in einem großen Aquarium mit 2 Ablaichbehältern bringen 200 und mehr Eier. Große Männchen unterdrücken das Wachstum von ihren Brüdern und nehmen so alle Schwestern in ihrem Harem auf.


F. - Rachovia pyropunctata

Ich bin informiert worden, daß die Art, die ich habe, den Fundortcode 88/14 hat. Die Tiere wurden von R. Roberts in Venezuela gesammelt. Außer, daß ich den Fisch unverschlüsselt bekommen, habe weiß ich nichts. Alle Notizen weisen darauf hin, daß der Fisch gleich zu behandeln ist wie R. brevis. Nur die Eier sind kleiner und das Geschlechterverhältniss ist 3 Männchen zu 1 Weibchen.


G. - Rachovia limnaeus

Ein großer bulliger Fisch von Venezuela. Die Männchen können eine Länge von ungefähr 100mm erreichen. Ich halte diesen Fisch in einer Gruppe von 1 Männchen und 3 W eibchen. Ich bekomme um die 30 - 40 Eier für gewöhnlich. Das Verhältnis liegt bei 3 Männchen zu 1 Weibchen. Zwei interessante Punkte bei diesen Fisch sind, daß die Männchen variabel in der Flossenzeichnung sind. entweder gefleckt auf Körper und Flossen oder gar nichts. Auch die jungen Fische neigen zur Samtkrankheit. Ich beobachte viel und füge Salz zum Wasser hinzu, falls sie ausbricht.


H.- Pterulebias peruensis

Einige der so gerufenen " Torftaucher " laichen in seichtem Torf auch ab nach meinen Erfahrungen. Vorherrschende Weibchen unterdrücken andere jüngere Weibchen. Diese verhungern langsam und sterben, falls sie nicht herausgenommen werden. Aus diesem Grund. halte ich sie in Paaren. Von einem Paar erhalte ich nur zwischen 5 und 20 Eier. Nach 6 Monaten der Lagerung gieße ich auf. Das gute ist das die Geschlechter sehr ausgeglichen sind.


I. - Pterolebias xiphophorus

Ein sehr schön gefärbter Pterolebias, der gegen jeden Nothobranchius oder Aphyosemion antreten kann in der Schönheit des Fisches. Ein friedlicher Fisch, der in einer Gruppe gehalten werden kann. Er laicht schon bei 50mm Torf ab. Sogar bei noch weniger, falls Sie nicht mehr haben.

Ich bekomme ungefähr 30 Eier in einer Woche pro Paar. Das Geschlechterverhältniss ist 1 Männchen zu 2 Weibchen.


J. - Pterolebias phasianus

So wie peruensis. Ich fand heraus, daß eine gute Torfschicht am besten ist für phasianus. Dieser Fisch scheint sehr untätig. Die meiste Zeit schwimmt er bewegungslos an der Wasseroberfläche. Ich bekomme um die 15 Eier pro Paar in einer Woche. Das Geschlechterverhältniss ist 2 Männchen zu 1 Weibchen. Es gibt nicht sehr viel Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern. Diese Fische sind friedlich und scheinen in einer Gruppe gehalten glücklicher zu sein.


K - Renova oscari

Früher Moema spec. "RDB 92/22". Ein großer Fisch von 100mm bei dem man nicht wußte, ob es ein Moema oder ein Rivulus ist. Sie sind relativ friedlich und können in einer Gruppe gehalten werden. Die Männchen sind gut gefärbt mit roten Querstreifen und die Weibchen haben einen Rivulusfleck in der Schwanzwurzel. Die Eier sind groß und entwickeln sich sehr schnell. Geben Sie eine Menge an Futter den Jungfischen, damit sie gut wachsen und gießen sie den Torfansatz noch einige Male kurz hintereinander auf, da schlüpfen auch noch etliche Junge. Ich habe 30 Eier bekommen an einem Tag von einer Gruppe von 2 Männchen und 2 Weibchen. Die Geschlechterverhältnisse sind ausgeglichen.


L. - Terranatos dolichopterus

Ein extrem scheuer Fisch. Ich habe 3 Seiten des Beckens schwarz abgedunkelt. Sie fressen nur sehr kleines Lebendfutter. Sie zeigten kein Anzeichen von Ablaichphasen. keinerlei Störung des Torfes, das mich fast zur Verzweiflung brachte. Ich habe trotzdem Torf aufbewahrt, in dem ich kein Zeichen von Ablaichspuren sah. Vielleicht sind sie gar nicht fähig gewesen abzulaichen, dachte ich so bei mir. Nach 14 Wochen Lagerung war ich voll erstaunt, einige Eier zu finden. Es waren 5 Eier, nicht viel, aber immerhin etwas. Doch mit einem guten Geschlechterverhältnis wird die Art für die nächste Generation aufrechterhalten.


M. - Cynolebias magnificus

Ich habe C. magnificus noch nicht über mehre Generationen hinweg gehalten, trotzdem will ich ihn in diesem Artikel mit einschließen, um Information über einen relativ seltenen Fisch zu geben.

Wohl zur Zeit der farbenprächtigste Cynolebias, der gefunden wurde. Es ist ein kleiner Fisch von ungefähr 2 cm Länge. Mit einem ähnlichen Körper und Flossenform wie C. nigripinnis. Dort wo der Vergleich aufhört, ist die Farbe. In dem richtigen Licht zeigt der Fisch alle Farben des Regenbogens. Die Weibchen sehen genau so aus wie die Weibchen von C. flammeus. Dieser Fisch scheint in der Eiproduktion sehr gut zu sein und dadurch zu reizen. Der Nachteil ist die lange Lagerungszeit der Eier. Die Eier sind so klein wie bei C. flammeus. Ich habe diesen Fisch in einer großen Gruppe gehalten, in der keinerlei Aggression zu beobachten war. C. magnificus ist nicht sehr empfindlich bei den Wasserwerten.. Ich habe sie in Regenwasser und Leitungswasser ohne Problemen gehalten. Ich habe einen Torfansatz mit Eiern zu einem anderen BKA Mitglied gesandt. Dieser fing nach 7 Monaten an über einer Periode mit 4 - Wochenrhytmus und dazwischen mit 3 Trockenperioden die Eier zum Schlüpfen zu bekommen. Das Ergebnis waren 150 Junge. 3 Monate danach waren immer noch unentwickelte Eier im Torf.


Dieser Artikel detailliert meine Erfahrungen und meine Methoden. Alle diese vielen Notizen und Details basieren auf meinen eigenen Erfolgen und Fehlern. Einige waren wertvolle Tips von anderem Killifischhaltern, die mir diese gegeben haben, um mich auf den richtigen Weg zu weisen. Dazu ist ein Punkt sehr wichtig. Daß es ohne gegenseitige Information und Austausch nicht geht, ist klar. Dazu haben wir das BKA Journal, das Telefon oder andere Möglichkeiten. Dabei kann man nur an Informationen gewinnen und nichts verlieren.

Steve


Ein ganz großes Dankeschön an unseren Kollegen Steve Carpenter aus England der mir diesen Artikel zuschickte. Dieser wird auch im BKA Journal erscheinen, wie er mir berichtete. Ich hab ihn übersetzt und somit habt ihr keine Probleme, ihn zu lesen. Der letzte Absatz in seinem Artikel gilt auch für die AG und die DKG, wo wir Informationen , Erfahrungen und Probleme austauschen.



Neuheiten

Der Thomas Litz hat mir eine Kopie des AG- Schreibens der Amerikanischen Cynolebias und Rivulus AG zugeschickt, in dem ein sehr interessanter Artikel über die letzten Arten abgedruckt ist, die 1994 in Paraguay gefunden wurden. Das sind Cynolebias patriciae, Cynolebias vandenbergi, Cynolebias monstrosus, Trigonectes aplocheiloides. Diese Fische wurden von zwei engagierten Familien gefunden die eine aus Amerika (Fromm) die zweite aus Holland (Van den Berg). Wer eine Kopie dieses Schreibens möchte, braucht mir nur Bescheid sagen und ich schicke beim nächsten Info dieses mit.



Sauerstoff als Schlupfhilfe!

Dazu hab ich ein sehr interessantes Gespräch beim letzten Killistammtisch mit dem Hans Buchberger gehabt. Dieser erzählte mir, daß ein spanischer Freund eine Entdeckung gemacht hat mit Arten, die sehr große Schlupfprobleme haben. Das betrifft zum Teil die größeren Cynolebiasarten wie C. wolterstorffi . Er benützt Sauerstofftabletten zur Unterstützung des Schlupfvorganges und zwar macht er folgendes: Auf 10 Liter abgestandenes Wasser gibt er eine halbe Sauerstofftablette, die er zuvor im Wasser zerrieben hat. So passiert eine sehr schnelle Reaktion. Das Wasser ist schnell mit Sauerstoff übersättigt. Wenn dies geschehen ist, gießt er mit diesem Wasser den Torfaufguß sofort auf. Somit tritt eine weitere Reaktion ein. Der sauerstoffzehrende Torfaufguß und das mit Sauerstoff stark angereicherte Wasser reagieren mit einem schnellen Gasaustausch und somit entsteht ein sehr gute Ausgangsposition, um die schon entwickelten Eier zum Schlupf zu bringen. Der zweite Vorteil ist, daß fast keine Bauchrutscher entstehen und der Großteil der Jungen schlüpft. Auch von Torfaufgüssen, die er schon wegschmeißen wollte, konnte er mit dieser Methode noch Jungfische überreden, aus dem Ei zu kommen. Unsere Vermutung nach kommt es dadurch, daß soviel angereicherter Sauerstoff im Wasser vorhanden ist und die Reaktion des schnellen Gasaustausches der Auslöser ist. Dieser verhindert auch die Bauchrutscher um einiges, wie er Freund Buchberger erzählte. Das kommt vielleicht dadurch, daß der Jungfisch leicht seine Luftblase füllen kann, wenn genügend Sauerstoff im Wasser vorhanden ist. Außerdem stimuliert dies auch alle entwickelten Eier zu schlüpfen. Denn bei manchen Arten ist es kein Problem, Eier zu bekommen, doch wenn sie entwickelt sind, schlüpfen sie zum Teil nicht oder nur spärlich wie bei C. luteflammulatus, wie mir der Buchberger Hans sagte. Darum ist diese Art bei ihm auch ausgestorben. Deshalb will er dies nun ausprobieren und vielleicht hilft es auch bei nichtannuellen Arten, die schwer schlüpfen. Auch ich werde dies einmal probieren und vielleicht ist dies wieder ein kleiner Schritt, um seltene Arten zu erhalten. Denn wer weiß schon, was nach einem Regenschauer in der Natur in den Tümpeln für eine Reaktion stattfindet. Vielleicht die ganz die gleiche wie bei dieser Methode. Denn der Boden ist sauerstoffzehrend angereichert und der Regen mit seiner Kraft sehr sauerstoffreich und durch die Bewegung an der Wasseroberfläche gut gesättigt. Das ist meine Vermutung und einerseits logisch, und trotzdem spielen noch viele verschiedene andere Dinge eine Rolle, bis sich wieder neues Leben bilden kann. Bis wir dies herausgefunden haben, passiert noch sehr viel in unseren Hobby.



Das neue KILLI- DATA ist da

Darin sind wieder alle Fundorte der ganzen Arten die zur Zeit aufgesammelt worden sind. Wieder einmal hat sich der Jean H. Huber die Arbeit gemacht und alles über unsere Fische zusammengetragen und vervollständigt somit die alte Version. Es sind auch interessante Daten über die Südamerikanischen Bodenlaicher darin enthalten. Ich hatte zwar noch nicht sehr viel Zeit diese Informationen zu durchstöbern, doch was ich so gelesen habe, ist es sehr gut und auf einem sehr neuen Stand der Dinge gebracht worden. Durch Zufall hat Freund Buchberger dies von den Amerikanern bekommen und somit mir ermöglicht, etwas darin zu lesen. Wer also Interesse an diesem Wälzer hat kann es zum Preis von 70, - DM bei Jean H. Huber bestellen oder vielleicht kommt wieder ein Aufruf in den gelben Seiten der DKG oder auch beim Verlag, wo es erschienen ist, wird es zu beziehen sein:

Societe Francaise d'Ichtyologie
Museum National d'Histoire Naturelle
Laboratoire d'Ichtyologie Generale
43 rue Cuvier, 75231 Paris Cedex 05, France

Unser Stammtisch hat ein Exemplar und dies reicht vollkommen aus, um Informationen zu erhalten über verschiedene Arten. Auch diese Ausgabe ist wieder in 3 Sprachen herausgegeben. Das ist schon zu bewundern, denn es ist doch sehr viel Arbeit damit verbunden alle, Daten zusammenzufassen und dann noch zu übersetzen. Großen dank dazu allen denen die dieses Werk erarbeitet haben, auch Freund Eberl, der als Übersetzer gearbeitet hat für uns in Deutschland.



Alte Literatur und neue

Ich selbst hab zwar noch nicht so viel Literatur zusammengesammelt, doch habe ich mal Freund Breitfeld angeschrieben um Informationen. Und er hat mir sofort etliche Unterlagen zugeschickt über einige Arten. Darunter sind auch Beschreibungen von etwas neueren Arten wie Cynolebias notatus und Simpsonichthys ghisolfii. Diese sind aber in Französisch und da hab ich kleine Probleme, dies zu lesen. Vielleicht kann mir da einer von euch helfen, denn dann kann ich auch einiges für unser Info mit einbeziehen.



Steckbriefe von der AG für die DKG?

Wer hat Interesse an Erstellung eines Steckbriefes für die DKG. Dies ist nämlich immer ein kleiner Schwachpunkt in der DKG, daß Steckbriefe gesucht werden und sich niemand bereit erklärt, einen zu machen. Nun möchte ich einen kleinen Vorschlag machen, den ich in der AG- Epiplatys aufgegriffen haben. Wie wäre es, wenn wir innerhalb der AG Steckbriefe für die AG erstellen. Dazu kann jeder seinen Beitrag leisten, der eine hat sehr gute Fotos, der andere hält diesen Fisch schon seit einigen Generationen und kann über die Zucht berichten. Ich versuche aus der Literatur einiges herauszufinden, und so weiter. Das kann viel mehr ausgebaut werden. Dann erstelle ich daraus einen Steckbrief, dieser wird dann kontrolliert von allen, die mitarbeiten, und an die DKG geleitet. Als Autoren erscheinen natürlich die Mitglieder der AG die einen Beitrag zu diesem Steckbrief geleistet haben. Denn ich finde diese verallgemeinerten Steckbriefe, die zum Teil gemacht werden, sehr schlecht. Denn da hält einer den Fisch zieht, ihn eine Generation nach und erstellt dann einen Steckbrief, der mit unzureichenden Informationen erstellt worden ist. Denn meist macht der Fisch in der 3. Generation erst Probleme. Dann sollten auch verschiedene Erfahrungen mit einbezogen werden, denn jeder hält diesen Fisch anders oder ? Außerdem gibt es nicht allzu viele Steckbriefe über unsere Arten im Vergleich zu den vielen Arten, die es zur Zeit gibt und noch gefunden werden. Und dies ist auch gut, wenn die DKG sieht, daß die AG Arbeit leistet und dazu sollen wir einmal zeigen, was wir können und wie gut wir zusammenarbeiten.

Leider werden die AG Gruppen in der DKG nicht unterstützt oder für deren Leistungen gelobt. Doch vielleicht können wir mit dieser Aktion etwas mehr Anerkennung erreichen.

Einen kleinen Erfolg haben wir schon gehabt und das war, daß mir Freund Rosch eine Liste aller derzeit ihm bekannten Arten der Südamerikanischen Bodenlaicher zur Korrektur zuschickte. Leider reichte die Zeit nicht aus und so haben Freund Buchberger, Litz , Ott und ich untereinander die Liste verbessert. Diese sollte bis zum 20. September fertig sein, doch da mein Computer einige Zeit streikte konnte ich erst jetzt am 22.9. zum Freund Ott die letzte Korrektur schicken. Eigentlich wollte ich diese hier noch veröffentlichen doch reicht der Platz nicht aus, denn ansonsten würde ich dem DKG- Journal Konkurrenz machen. Diese Liste wird wahrscheinlich schon bald veröffentlicht werden und wenn nicht, dann kann ein jeder diese bei mir erhalten beim nächsten Info.

Mit diesen Bericht möchte ich dieses Schreiben ausklingen lassen und verbleibe mit

freundlichen Grüßen

Euer

Lettner Andreas



Aktualisiert: 18.05.2003
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